Logopädie

Was ist Logopädie?
Das Wort Logopädie stammt aus dem griechischen und setzt sich aus „logos“ (das Wort/das Sprechen) und „paideuein“ (erziehen) zusammen. Logopädie bezeichnet eine medizinisch-therapeutische Fachdisziplin, die sich mit der Prävention, Beratung, Abklärung, Diagnose und Therapie von Störungen in den Bereichen der Sprache, des Sprechens, der Stimme, der Atmung, der Mundfunktion, des Hörvermögens und den damit einhergehenden Kommunikationsbeeinträchtigungen aller Altersgruppen befasst.


Schwerpunktmäßige Behandlungsfelder am SPZ

  • Phonetische und phonologische Störungen
    Es kommt entweder zur fehlerhaften Bildung ein oder mehrerer Laute bzw. Lautverbindungen und/oder zur Ersetzung oder Auslassung von Lauten.
  • Sprachentwicklungsverzögerungen/-störungen
    Dabei verläuft der Spracherwerb in einem oder in mehreren der folgenden Bereiche des Sprachsystems nicht altersadäquat: Aussprache, Wortschatz, Grammatik/Satzbau und Sprachverständnis.
  • Myofunktionelle Störungen
    Es bestehen unausgeglichene Spannungsverhältnisse der Muskulatur im Mund- und Gesichtsbereich (z.B. Zunge-, Lippen- und Wangenmuskulatur), häufig verbunden mit fehlendem Mundschluss (Mundatmung), falscher Zungenruhelage und/oder einem falschen Schluckmuster (geht häufig mit Zahnfehlstellungen einher).
  • Redeflussstörungen (Stottern oder Poltern)
    Typische Stottersymptome sind das Wiederholen, Dehnen und/oder Blockieren von Lauten/Silben und Wörtern. Beim Poltern kommt es zu einem schnellen, überhasteten, verwaschenen und undeutlichen Sprechen. Aufgrund des Missverhältnisses von Sprechtempo, artikulatorischer Fähigkeit und Defiziten der Wahrnehmung, ist das Sprechen für Außenstehende oft schwer verständlich.
  • Stimmstörungen (Dysphonie)
    Die Ursache kann funktionell (z.B. durch einen falschen Stimmgebrauch) oder organisch (strukturelle Veränderung des Stimmapparates z.B. Stimmlippenknötchen) sein. Die Stimme klingt dabei beispielsweise rau, heiser, gepresst oder brüchig.
  • Auffälligkeiten in der auditiven Wahrnehmung und Verarbeitung bzw. der phonologischen Bewusstheit
    Die Analyse und die Verarbeitung akustischer Reize sind trotz eines intakten peripheren Hörvermögens nicht korrekt. So können Kinder zum Beispiel ähnlich klingende Laute nicht voneinander unterscheiden und/oder haben eine verkürzte auditive Merkspanne.
  • Rhinophonien/velopharyngeale Dysfunktionen
    Darunter versteht man Veränderungen des Stimmklanges (näseln) und der Aussprache, die durch organische Veränderungen im Nasenraum (z.B. Lippen-Kiefer-Gaumenspalten) oder einer Fehlfunktion des Gaumensegels bedingt sind.


Ziel der Logopädie
Ziel der logopädischen Therapie ist es, die Kommunikationsfähigkeit bzw. die Ausdrucksmöglichkeiten des Kindes aufzubauen und voll auszuschöpfen. Dabei erfolgt zu Beginn der logopädischen Therapie eine umfangreiche Statuserhebung/Abklärung mit einer Festlegung der Therapieziele (in Absprache mit dem Kind und den Eltern). Darauf aufbauend wird ein individuell angepasster Behandlungsplan erstellt. Das Therapiesetting (Einzel- oder Gruppentherapie, Dauer, Therapiefrequenz) wird dabei an die Fähigkeiten des Kindes angepasst. Der interdisziplinäre Austausch mit Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Ärzten, Lehrern usw. ist dabei unerlässlich und trägt zum Behandlungserfolg bei. Auch Eltern können den Therapieprozess durch empfohlene Übungen positiv beeinflussen und vor allem den Transfer des Gelernten in den Alltag unterstützen.